In kaum einem Aktienuniversum herrscht mehr Dynamik als bei den Schwellenländern. Nicht umsonst lautet der englische Begriff ja auch Emerging Markets – also aufstrebende Märkte. In diesem Universum hat sich China in den letzten Jahren, gemessen an der Marktkapitalisierung, zum weitaus grössten Gewicht entwickelt (rund 1/3 – Tendenz steigend). Und nicht nur im Vergleich zu anderen Schwellenländern ragt der chinesische Aktienmarkt heraus, auch global gesehen liegt er mittlerweile (nach den USA) auf Rang 2. Höchste Zeit also, sich Gedanken zur künftigen Umsetzung im Portfolio zu machen.
Macht es Sinn, China nach wie vor als Teil der Emerging Markets abzubilden, oder ist das Land diesen bereits «entwachsen»?
Unserer Meinung nach macht es durchaus Sinn, China als separaten Baustein zu handhaben und so an Flexibilität in der Portfoliokonstruktion zu gewinnen. Je nach individuellem Standpunkt kann sowohl eine Über- als auch eine Untergewichtung im Vergleich zur aktuellen Zusammensetzung Sinn machen.
Orientiert man sich an Marktkapitalisierung oder Wirtschaftsleistung, wird schnell klar, dass China in gängigen Schwellenländerindizes (z.B. MSCI Emerging Markets Index) trotz bereits hohem Anteil eigentlich untervertreten ist. Eine Übergewichtung des Bausteins bietet sich hier an. Auch aus einer Risiko-Rendite-Perspektive sind chinesische Unternehmen als attraktiv zu beurteilen. Die Kurse chinesischer Aktien verlaufen oft relativ unabhängig von entwickelten Kapitalmärkten und verbessern dadurch die Diversifikation des Gesamtportfolios. Zudem sind chinesische Firmen vergleichsweise günstig bewertet und bieten aufgrund des Wirtschaftswachstums ein interessantes Renditepotenzial.
Gleichzeitig gibt es bei chinesischen Aktien natürlich auch Herausforderungen, wie bspw. hohe Kursschwankungen, staatliche Einflussnahme auf einzelne Unternehmen und tiefe Nachhaltigkeitswerte. Diese spezifischen Herausforderungen adressieren wir in unserem, im September 2021 lancierten, «OLZ Equity China Optimized ESG» Fonds, welcher entsprechend unserem Anlagekonzept die Risiken reduziert und gleichzeitig konsequent Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Gewisse Probleme können aber auch wir nicht lösen. Wer aus menschenrechtlichen oder geopolitischen Gründen China als Land untergewichten oder ganz ausschliessen möchte, hat ab dem 27. April 2022 mit OLZ die Möglichkeit dazu. Unser Schwellenländerfonds wird ab dann keine chinesischen Titel mehr beinhalten und im Nachgang in «OLZ Equity Emerging Market ex China» umbenennt werden.