Risiko / Vermögensverwaltung
22. Mai 2023
10 Minuten

OLZ Minimum Risiko Anlagekonzept – eine Zwischenbilanz

Weshalb soll ein langfristig orientierter Anleger in einen Minimum Risiko Anlagestil investieren? Lagen risikooptimierte Portfolios doch die letzten paar Jahre hinter der Marktrendite zurück? Wird sich ein systematisches Risikomanagement in Zukunft wieder auszahlen? Diese Fragen möchten wir in unserem neusten Blogbeitrag aufgreifen und vertiefen.

Minimum Risiko Strategie: Nutzen für die AnlegerInnnen

Ohne Risiko, keine Rendite. So die gängige Finanzmarktweisheit. Dieser Aussage gibt es prinzipiell auch nichts entgegenzusetzen. Wer mehr verdienen will, wählt in einem gängigen Mischportfolio zwangsläufig eine höhere Aktienquote und setzt sein Vermögen entsprechend grösseren Wertschwankungen aus. Die Frage ist jedoch, ob sich diese Anlagerisiken nicht trotzdem etwas reduzieren lassen, ohne die langfristige Renditeperspektive zu schmälern.

Genau hier kommt das OLZ Minimum Risiko Anlagekonzept ins Spiel. Dieses berücksichtigt nicht nur die Schwankungsbreite einzelner Aktienpreise (Volatilität), sondern auch deren Verhalten untereinander (Korrelationen). Kombiniert man diese beiden Faktoren in einer Optimierung, resultiert im Vergleich zu herkömmlichen, kapitalgewichteten Indexlösungen ein wesentlich besser diversifiziertes Portfolio. Bessere Diversifikation bedeutet geringere Wertschwankungen und tiefere Wertverluste in negativen Marktphasen. Das geringere Anlagerisiko kommt ohne Reduktion der langfristigen Renditeaussichten einher, was über die Zeit wiederum zu einer besseren risikoadjustierten Performance führt.

Die stabilere Portfolioentwicklung lässt Anleger nicht nur ruhiger schlafen, sondern liefert auch eine höhere Sicherheit, wenn es um die Erreichung individueller Anlageziele geht. Bei Privatanlegern, wenn es z.B. um die Planung von Sparzielen und Auszahlungen geht oder bei Pensionskassen, wenn der Deckungsgrad stabilisiert werden soll.

Auch im Rahmen eines Mischmandates bietet der Ansatz einen bedeutenden Mehrwert. So lässt sich dank des geringeren Risikos eine im Vergleich zu indexnahen Lösungen höhere Aktienquote wählen und damit das individuelle Risikobudget effizienter ausnutzen. Die höhere Aktienquote bei gleichem Risiko erhöht damit die langfristig zu erwartende Rendite.

OLZ Minimum Risiko Konzept: «winning more by losing less»

Gute Zeiten – schlechte Zeiten

An den Finanzmärkten verändert sich nicht nur das Niveau der Kurse, sondern auch das der Marktrisiken. Phasen mit tiefer und hoher Volatilität wechseln sich in unregelmässigen Abständen ab. Je nach Ausrichtung des Anlagestil schneidet man in den verschiedenen Marktphasen unterschiedlich gut ab. Der OLZ Minimum Risiko Ansatz liefert in Zeiten erhöhter Kursschwankungen den grössten Mehrwert. In Phasen mit tiefer Marktvolatilität, in denen Anlagerisiken kaum Beachtung finden, liegt er tendenziell hinter dem kapitalgewichteten Marktindex zurück. Diese Verhaltensweise war in den vergangenen Jahren sehr gut zu beobachten.

Das Tiefzinsumfeld und die Liquiditätsschwemme der Zentralbanken waren vor 2022 die Haupttreiber vieler Anlageentscheidungen und führten zu einer hohen Nachfrage nach Aktienanlagen («there is no alternative»). Risikoüberlegungen rückten immer mehr in den Hintergrund und Kursrücksetzer wurden eher als Kaufgelegenheit denn als eine Gefahr angesehen. In diesem stark positiven Marktumfeld lag unsere risikooptimierte Strategie hinter der kapitalgewichteten Benchmark zurück. Im Coronajahr 2020 riss die Angst vor der Pandemie und den unklaren Auswirkungen alle Aktien relativ undifferenziert in die Tiefe. Die Positionierung in defensiveren Titeln und Sektoren half in diesem Crash ausnahmsweise kaum. In der darauffolgenden starken Erholung profitierten dann vorwiegend riskante, wachstumsorientierte Technologiewerte, die in unseren Portfolios i.d.R. untervertreten sind. Entsprechend resultierte auch im starken Rebound für risikobasierte, defensive Strategien eine Underperformance.

Entwicklung der rollierenden Outperformance und der Volatilität (OLZ Equity World ex CH (CHF hedged) vs. MSCI World ex CH (CHF hedged) / Volatilität gemessen am VIX Index)

Ganz anders sah das Bild im turbulenten 2022 aus. Mit dem Ende der ultralockeren Geldpolitik kam Bewegung in praktisch sämtliche Anlageklassen. Die Aktienmärkte reagierten verschnupft und volatil auf die steigenden Zinsen. Am stärksten büssten zinssensitive Wachstumsaktien an Wert ein – also genau diejenigen Titel, die in den vergangenen Jahren zu den grössten Gewinnern gehörten. Was die «physikalischen Gesetze» der Finanzmärkte anbelangt, fand im vergangenen Jahr eine Normalisierung statt. Insbesondere das fehlende Sicherheitsnetz der Notenbanken sorgte dafür, dass Anlagerisiken wieder ins Bewusstsein der Marktteilnehmer rückten. Entsprechend lieferte auch der OLZ Minimum Risiko Ansatz wieder einen Mehrwert und konnte die Wertverluste deutlich abfedern.

Geduld zahlt sich aus!

Wer in den letzten Jahren in risikooptimierten Strategien investiert war, brauchte zugegebenermassen Geduld und Ausdauer. Gerade in einem scheinbar risikolosen Umfeld fällt es besonders schwer, sich diszipliniert an einen langfristig ausgerichteten Anlageansatz mit einem systematischen Risikomanagement zu halten, während der breite Markt an einem vorbeizieht. Doch nicht nur 2022 hat gezeigt, wie schnell sich die Welt verändern kann. Auch in diesem Jahr flackerte immer wieder Nervosität auf – sei es aufgrund der US Regionalbankenkrise oder eingetrübter Konjunkturaussichten. Umso besser beraten ist, wer konsequent diversifiziert und sich mit Risiken auseinandersetzt, bevor sie sich materialisieren.

Kurz- bis mittelfristig kann es im Benchmarkvergleich immer wieder zu Phasen mit Underperformance kommen. Langfristige Analysen zeigen jedoch, dass die Minimum Risiko Strategie nach wie vor den gewünschten Mehrwert liefert. Für das Erzielen einer Überrendite sind – je nach Investitionszeitpunkt – ein langfristiger Anlagehorizont, Disziplin und vor allem Geduld gefragt, um auch aussergewöhnliche Marktphasen mit einem Rückstand zu überstehen.

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