Nachhaltigkeit ist längst kein Zusatz mehr, sondern ein zentrales Kriterium für moderne Investmententscheidungen. Gleichzeitig wächst der Anspruch an Transparenz: Anleger und Anlegerinnen wollen wissen, was genau hinter Begriffen wie „nachhaltig“, „ESG“ oder „responsible“ steckt – und ob ein Fondsname tatsächlich mit verbindlichen Standards hinterlegt ist.
Um dieses Vertrauen zu stärken, hat die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA 2024 neue Guidelines veröffentlicht. Sie legen fest, unter welchen Bedingungen Fonds mit Domizil in der EU bestimmte Nachhaltigkeitsbegriffe im Namen tragen dürfen. Konkret bedeutet dies, dass gewisse Unternehmen und Unternehmensbereiche ausgeschlossen werden müssen.
Als Schweizer Fondsanbieter betrifft uns diese Regulierung eigentlich nicht. Da aber drei unserer Fonds in Luxemburg domiziliert sind, haben wir diese Vorgaben bei den betroffenen Produkten konsequent umgesetzt – und seit Frühjahr 2025 erfüllen sie die vollständigen Ausschlusskriterien.
Warum die neuen Regeln wichtig sind
In den vergangenen Jahren sind unzählige Fonds mit Nachhaltigkeitsbegriffen im Namen auf den Markt gekommen. Doch nicht immer war für Anleger und Anlegerinnen klar, welche Kriterien tatsächlich angewendet wurden. Die ESMA will mit ihren Vorgaben drei Dinge erreichen:
Mehr Klarheit: Fondsnamen sollen verständlich und nachvollziehbar sein.
Mehr Vertrauen: Anleger und Anlegerinnen sollen sicher sein können, dass Nachhaltigkeit im Fonds nicht nur ein Etikett ist.
Mehr Vergleichbarkeit: Wer Fonds miteinander vergleicht, soll eine bessere Grundlage für seine Entscheidung haben.
Kurz gesagt: Die neuen Regeln sollen Greenwashing verhindern und für mehr Transparenz sorgen.
Welche Ausschlüsse gelten?
Damit ein Fonds künftig im Namen Begriffe wie „ESG“, „nachhaltig“ oder „responsible“ tragen darf, verlangt die ESMA, dass bestimmte Branchen und Geschäftspraktiken ausgeschlossen werden. Grundlage dafür sind Ausschlüsse der sogenannten Climate Transition Benchmark (CTB) und Paris Aligned Benchmark (PAB).
Climate Transition Benchmark (CTB) | Unternehmen, welche mit kontroversen Waffen tätig sind |
Unternehmen, welche Tabak produzieren | |
Verstöße gegen den UN Global Compact | |
Verstöße gegen OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen | |
Paris Aligned Benchmark (PAB) | Unternehmen mit >1% Umsatz aus Kohle und Braunkohle |
Unternehmen mit >10% Umsatz aus Öl | |
Unternehmen mit >50% Umsatz aus Gas | |
Unternehmen, die ≥50% ihres Umsatzes aus Stromerzeugung erzielen, deren Treibhausgasintensität >100 g CO₂e/kWh liegt |
Die CTB-Ausschlüsse betreffen Unternehmen, die in besonders problematischen Bereichen tätig sind. Dazu gehören Produzenten von Tabak oder kontroversen Waffen, aber auch Firmen, die gegen internationale Standards wie den UN Global Compact oder die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen verstossen. Solche Unternehmen dürfen in Fonds mit Nachhaltigkeitsbegriffen im Namen nicht enthalten sein.
Die PAB-Ausschlüsse gehen noch einen Schritt weiter und legen den Fokus speziell auf den Klimaschutz. Hier müssen Fonds Unternehmen ausschliessen, die einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes mit Kohle, Öl oder Gas erwirtschaften. Auch Stromerzeuger mit einem sehr hohen Ausstoss an Treibhausgasen fallen darunter. Damit wird sichergestellt, dass Fonds, die im Namen Nachhaltigkeit versprechen, nicht in stark emissionsintensive Geschäftsmodelle investieren.
Unsere Umsetzung
Wir haben die neuen Regeln für unsere Luxemburger Fonds schrittweise umgesetzt. Schon vor 2025 haben wir Unternehmen ausgeschlossen, die in kontroversen Waffen aktiv sind oder internationale Standards verletzen.
Seit Frühjahr 2025 sind nun auch die weiteren spezifischen Ausschlüsse hinzugekommen. Das bedeutet: Unternehmen mit hohen Einnahmen aus Tabak, Kohle, Öl oder Gas sowie Stromproduzenten mit sehr hohen Emissionen finden in unseren Luxemburger Fonds keinen Platz mehr.
Damit erfüllen unsere drei Fonds nun vollständig die Vorgaben der ESMA für Fondsnamen mit Nachhaltigkeitsbezug.
Was bedeutet das für Anleger und Anlegerinnen?
Für Anleger und Anlegerinnen unserer Luxemburger Fonds bringt die Umsetzung gleich mehrere Vorteile:
Mehr Transparenz: Ein Fondsname ist klar an überprüfbare Kriterien gebunden.
Mehr Sicherheit: Nachhaltigkeit ist kein Marketingversprechen, sondern fest in der Anlagestrategie verankert.
Mehr Glaubwürdigkeit: Anleger und Anlegerinnen können sich darauf verlassen, dass die Begriffe im Fondsnamen Substanz haben.
Fazit
Mit der Umsetzung der ESMA-Vorgaben seit Frühjahr 2025 haben wir für unsere Luxemburger Fonds klare Nachhaltigkeitsstandards geschaffen. Damit stärken wir das Vertrauen unserer Anleger und Anlegerinnen, sorgen für mehr Transparenz und tragen dazu bei, dass nachhaltige Investments in Europa glaubwürdiger und vergleichbarer werden.
Unsere Haltung ist klar: Wenn Nachhaltigkeit im Namen steht, soll sie auch im Portfolio spürbar sein.