Genau diesen Fragen nahm sich Botschafter Thomas Greminger, Direktor des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik (GCSP) an und erläuterte in seinem Vortrag, welche Risiken in der neuen multipolaren Welt vorherrschen und welche Rollen die politischen Akteure einnehmen. Speziell hebt er drei Brandherde hervor, namentlich den Ukraine-Krieg, die Konflikte im Nahen Osten und die Spannungen im Asiatischen Raum, in denen Eskalationen zwar nicht beabsichtigt, aber dennoch nicht auszuschliessen sind. Bei aller medialen Negativität und Schwarzmalerei wollte er aber zum Schluss betonen, dass es durchaus auch positive Entwicklungen in der nahen Vergangenheit gab, wie der Sturz des Assad-Regimes, der neue Chancen für die Bevölkerung in Syrien bieten kann oder der aktuelle Waffenstillstand im Nahostkonflikt.
Die Anleger müssen mit diesen globalen Unsicherheiten risikobewusst umgehen. Unser Head of Investment Solutions, Dr. Patrick Walker, zeigte auf, welchen Risiken sich die Pensionskassen ausgesetzt sehen. Die Herausforderungen gehen von geopolitischen Risiken über Inflation bis hin zu Klimarisiken. Wenn man versucht, die geopolitischen Risiken zu quantifizieren, sieht man, dass sie sich auf einem hohen Niveau befinden, das nur von den beiden Weltkriegen, dem Kalten Krieg und 9/11 übertroffen wird. Mit erhöhtem politischem Risiko und steigender Marktvolatilität gingen in der Vergangenheit tiefere Aktienrenditen einher, so auch im Jahr 2022, das geprägt war vom Ukraine-Krieg und der ansteigenden Inflation. Abgesehen von diesem negativen Intermezzo liefen die Finanzmärkte in den Jahren 2023/24 vor allem aufwärts. Getrieben von den grossen Tech-Titeln der USA hat der US-Aktienmarkt in den letzten zwei Jahren überdurchschnittlich stark zugelegt. Diese Entwicklung führt zum nächsten Risiko – dem Konzentrationsrisiko. Die zehn grössten Titel im MSCI World machen mittlerweile knapp 28% aus, vor zehn Jahren waren es bloss 10%. Durch den starken Renditezuwachs stiegen auch deren P/E Ratio auf extreme Werte, ein Indiz für eine starke Überbewertung dieser Titel. Patrick Walker erläutert, welche bewährten Grundprinzipien und risikooptimierten OLZ-Fonds geeignet sind, um sich gegen diese Risiken schützen zu können.
Um das Publikum mit einigen Lachern in den Lunch zu entlassen, machte der Satiriker und Komiker Renato Kaiser den Abschluss. Witzig und mit viel Pointe führte er durch KI, Klimarisiken, Faktencheck und machte klar, dass er zum Thema Finanzen keinen Plan hat, dies aber nicht so schlimm sei, da er laut eigenen Aussagen sowieso kein Geld habe und sich deshalb auch nicht damit auseinandersetzen muss. Dafür habe er hingegen mit seinem Sankt Galler Dialekt ein Asset mit der Fähigkeit, alle Wörter «gruusiger» zu machen, als sie in den anderen Schweizer Dialekten klingen.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals recht herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den Referenten bedanken. Wir freuen uns schon auf den 13. OLZ Smart Investing Day 2026.