Der Zins ist die Belohnung dafür, dass ich heute keine neuen schicken Schuhe kaufe. Das lernte man am Gymnasium. Doch warum soll ich Sparen, wenn ich mir aufgrund der Negativzinsen übermorgen bloss noch Sandalen leisten kann? Weil leider die Vorsorgewerke ebenfalls unter den Negativzinsen leiden, nebst der Demografie und dem Reformstau, sollten Sie sich trotz dem negativen Sparanreiz um ihre Vorsorge kümmern, durch den Aufbau eines überobligatorischen 1e-Vorsorgeplans oder einer dritten Säule.
Keine Rendite ohne Risiko
Fakt ist: Negativzinsen schliessen eine risikolose Rendite aus. Sogar der reine Werterhalt kostet Geld. Selbst 3a Kontolösungen werfen im Schnitt nur noch 0.275% Zins ab. Damit kommen Sie nicht weit. Eine langfristig deutlich höhere Rendite erzielen Sie, wenn Sie vermehrt in Aktien investieren. Aber das wiederum birgt Risiken. Als erstes müssen Sie deshalb bestimmen, wie viel Risiko – also Wertschwankungen - Sie eingehen können oder möchten. Das ist ihr persönliches Risikobudget. Dieses sollten sie niemals überziehen, aber immer voll ausschöpfen.
Kein Risiko ohne Rendite
Nun scheint es nahliegend, auf hochwertige Anleihen gänzlich zu verzichten, da diese wie Bargeld nur noch kosten. Das wäre falsch. Erstklassige (Staats-)Anleihen wirken stabilisierend auf das Portfolio. «Räblet» es an den Aktienmärkten, gewinnen sie an Wert. Es ist ein bisschen wie im Fussball: die Verteidiger (Anleihen) sichern hinten ab, damit die Stürmer (Aktien) vorne Tore erzielen können. Je effizienter die Mannschaft, bzw. das Portfolio aufgestellt ist, desto besser das Resultat.
Ein effizientes Team aus Anleihen und Aktien
Wichtig sind deshalb die Auswahl und die Gewichtung der einzelnen Aktien: dabei spielen vor allem die Risikoeigenschaften - im Fachjargon Volatilitäten und Korrelationen - der einzelnen Titel eine Rolle. Ein risikooptimiertes Portfolio erlaubt einen höheren Aktienteil, und somit mehr Rendite bei gleichem Risikobudget. Der Fokus auf das Risiko zahlt sich also langfristig aus!